Dokumentation und Wartung von Fahrzeugen | KEVOX Blog

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Das Thema Fahrzeugwartung gerät im Alltag sowohl im dienstlichen als auch im privaten Kontext häufig in Vergessenheit. Dabei können die Folgen fehlender regelmäßiger Wartungen in vielerlei Hinsicht durchaus schwerwiegend sein.

In diesem Beitrag erfahren Sie die wichtigsten Fakten über die Fahrzeugwartung und warum genau eine regelmäßige Durchführung wichtig ist. Auch auf Unterschiede zwischen der Wartung von Verbrennern und Elektroautos sowie die klare Dokumentation der Wartungsarbeiten wird eingegangen. Den Schluss bildet eine Kosten-Nutzen Gegenüberstellung des Themas.

Was genau ist die Fahrzeugwartung und warum ist sie so wichtig?

Bei der Fahrzeugwartung handelt es sich um die routinemäßige und vor allem regelmäßige Kontrolle der wichtigsten Verschleißteile eines Fahrzeuges. In den allermeisten Fällen geht es dabei um Personen- oder Lastkraftwagen, aber auch alle anderen Fahrzeuge wie Kräne, Baufahrzeuge oder kleinere Transportfahrzeuge wie Gabelstapler gehören dazu.

Durch die Wartung wird die dauerhafte Verkehrs- und Betriebssicherheit eines Fahrzeuges gewährleistet. Sie ist essenziell für die frühzeitige Erkennung von Schäden, bevor diese zu teuren oder im schlimmsten Fall sogar irreparablen Schäden am Fahrzeug führen. Zudem werden wichtige Fahrzeugteile auf ihren Verschleiß geprüft und ggf. erneuert oder repariert. Die Fahrzeugwartung trägt so neben dem Sicherheitsaspekt wesentlich zur Langlebigkeit und damit auch Nachhaltigkeit eines Fahrzeuges bei. Auch der Werterhalt wird damit gefördert, Fahrzeuge mit nachgewiesener regelmäßiger Wartung können deutlich höhere Verkaufspreise erzielen.

Kann ich zu einer Fahrzeugwartung verpflichtet werden?

Generell ist die Fahrzeugwartung nicht verpflichtend vorgeschrieben, es handelt sich lediglich um eine Empfehlung des Herstellers. Ausnahmen gibt es im Leasingbereich und bei Dienstwagen.

Bei Leasing-Modellen ist eine regelmäßige Fahrzeugwartung nach Herstellervorgabe häufig ein Bestandteil der Vertragskonditionen. Dabei können die anfallenden Wartungskosten entweder mit der Leasingrate abgegolten sein oder aber zusätzlich vom Leasingnehmer getragen werden müssen. Hier lohnt sich ein genauer Blick in die Vertragsunterlagen vor Abschluss des Leasings.

Bei Dienst- oder Betriebsfahrzeugen stellt die Fahrzeugwartung rechtlich einen wichtigen Faktor der Arbeitssicherheit dar, da es sich bei Dienstfahrzeugen immer um Arbeitsmittel handelt. Der Arbeitgeber ist verpflichtet, für sichere Fahrzeuge zu sorgen. Das gilt auch für teilweise privat genutzte Dienstwagen. Bei vorsätzlichem oder fahrlässigem Verstoß drohen empfindliche Bußgelder. Die Fahrzeugwartung ist ein unerlässliches Mittel zur dauerhaften Sicherstellung der Fahrzeugsicherheit und daher quasi Pflicht.

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Prüfung, Wartung und Mehr

Folgen bei fehlender oder fehlerhafter Fahrzeugwartung

Eine fehlende, unvollständige oder nicht nach Vorgaben durchgeführte Fahrzeugwartung hat zuallererst direkten Einfluss auf die Sicherheit eines Fahrzeuges im Betrieb. Verschleißteile im Bereich der Bremsen, Reifen oder Schmiermittel in Motor oder Getriebe können sich abnutzen und im schlimmsten Fall versagen und damit zu Pannen oder Unfällen führen. Im Nachhinein nachgewiesene fehlende Wartungen sind dann für die Gewährung von Versicherungs- oder Garantieleistungen hinderlich. Gerade für Garantieleistungen der Hersteller in den ersten Jahren nach Fahrzeugerwerb ist eine regelmäßige Fahrzeugwartung Grundvoraussetzung. Ansonsten werden keine Reparaturkosten übernommen. Hier kommt erschwerend hinzu, dass es sich bei Herstellergarantien in den meisten Fällen um eine freiwillige Leistung des Herstellers handelt. Lediglich das erste halbe Jahr steht im Schutze der gesetzlichen Gewährleistung.

Zuletzt hat eine fehlende Fahrzeugwartung auch direkten Einfluss auf den Wert eines Fahrzeuges. Für einen eventuellen Weiterverkauf erzeugt die Fahrzeugwartung einen großen Mehrwert für den Käufer, was sich auch direkt im erzielbaren Verkaufspreis widerspiegelt.

Umfang und Bestandteile der Fahrzeugwartung

Zu Beginn muss hier zwischen ‚kleiner‘ und ‚großer‘ Wartung unterschieden werden. Die sogenannte kleine Wartung wird dabei im Regelfall sehr viel häufiger durchgeführt, da der Umfang der Arbeiten deutlich geringer als bei der großen Fahrzeugwartung ausfällt. Es werden die Hauptbetriebsflüssigkeiten wie Motoröl, Bremsflüssigkeit oder Frostschutzmittel im Kühlwasser geprüft. Auch kleinere Checks von unterschiedlichen Verschleißteilen wie dem Luftfilter, den Bremsen oder dem Scheibenwischer werden vorgenommen.

Im Gegensatz dazu ist die große Fahrzeugwartung deutlich aufwendiger. Hierbei werden alle wichtigen Teilbereiche des Fahrzeuges anhand einer konkreten Checkliste des Herstellers gezielt durchgeprüft. Dazu gehören (unter anderem) folgende Bereiche:

  • Elektrik: Hier wird besonderes Augenmerk auf Kontroll- und Sicherheitsleuchten sowie die Innen- und Aussenbeleuchtung gelegt.
  • Motor:  Der Motor wird auf Undichtigkeiten geprüft, meist wird auch ein kompletter Ölwechsel vorgenommen. Auch Abgasanlage und ggf. Katalysator stehen auf der Liste.
  • Getriebe: Hier werden regelmäßig Kupplung sowie Ölstand inspiziert.
  • Bremsen: Als besonders sicherheitsrelevanter Bereich erfolgt eine umfassende Betrachtung der Bremsflüssigkeit, Bremsscheiben, Bremsbeläge- sowie Leitungen.
  • Lenkung: Hier werden Lenköl, Funktion der Servolenkung, Lenkgetriebe und richtige Einstellung der Spurstangen kontrolliert.
  • Karosserie: Die Scharniere und Schlösser werden nachgefettet, ein wichtiger Fokus liegt zudem auf der Prüfung der Räder und Reifen.
  • Sicherheitsausstattung: Routinemäßig wird das Vorhandensein eines Rettungssets sowie des Warndreiecks und ausreichend Rettungswesten kontrolliert.

Bei dieser Aufstellung handelt es sich lediglich um eine generelle Aufzählung der häufigsten Prüfbereiche bei einer großen Fahrzeugwartung. Jeder Hersteller hat hier seine eigenen individuellen Vorgaben, die im sogenannten Inspektionsplan festgehalten sind. Für viele Fahrzeuge wird vom Hersteller auch ein genauer Austauschzeitpunkt in Bezug auf die Kilometerleistung genannt. Typisch hierfür sind beispielsweise Steuerkette oder Keilriemen. Der Austausch dieser Verschleißteile kann im Rahmen einer großen Fahrzeugwartung erfolgen. Welche Verschleißteile oder Betriebsstoffe bei einer Fahrzeuginspektion genau gewartet werden müssen, hängt also auch von der Laufleistung sowie dem Fahrzeugalter und den Betriebsbedingungen ab.

Welche Intervalle bei der Fahrzeugwartung beachtet werden sollten

Generell gilt: Während eine kleine Wartung in kürzeren Abständen stattfindet, gibt es für eine große Fahrzeugwartung fest vorgeschriebene Wartungsintervalle. Bei den Wartungsintervallen gibt es zudem sehr große Unterschiede zwischen den verschiedenen Herstellern und Fahrzeugmodellen. Generell gilt, dass die erste Wartung meist bereits relativ kurz nach Kauf und dann in längeren Abständen erfolgt.

Die Wartungsintervalle waren in der Vergangenheit oft unflexibel über feste Zeitintervalle, wie beispielsweise alle zwei Jahre, oder die Laufleistung des Fahrzeuges gebunden. Teilweise gibt es auch ein wenig flexiblere Herstellervorgaben wie eine Wartung, die alle zwei Jahre oder nach beispielsweise 20.000 gelaufenen Kilometer stattfinden sollte.

Eine solche Definition der Wartungsintervalle wird dabei allerdings den teilweise extrem unterschiedlichen Betriebsbedingungen der Fahrzeuge nicht gerecht. So kommt es neben dem reinen zeitlichen Abstand zwischen zwei Wartungen auf viele weitere Faktoren wie die persönliche Fahrweise, Laufleistung oder das Geschwindigkeitsprofil an. Um diesen unterschiedlichen Faktoren gerecht zu werden galt lange die Devise: Bei schonender, Fahrweise und eher geringer Laufleistungen wird ein festes Zeitintervall definiert, bei hoher Laufleistung und fordernder Fahrweise ein flexibles Wartungsintervall in Abhängigkeit der Laufleistung.

Moderne Modelle warnen in Form der Service-Anzeige im Auto bereits einige Zeit vor dem nächsten Wartungsintervall. Dabei wird auf Sensoren zurückgegriffen, die den Verschleiß einzelner Bauteile messen können. Dadurch kann das Wartungsintervall sehr viel flexibler und präziser auf die individuellen Fahrzeugbedingungen angepasst werden.

Long Life Service

Die datengebundene Fahrzeugwartung wird häufig auch als ‚Long-Life-Service‘ bezeichnet. Dabei geht es um die parameterabhängige, flexible Wartungssteuerung durch die kontinuierliche Datenerfassung von unterschiedlichen Sensoren. Diese erfassen den Verschleiß der Betriebsteile und werten die Daten aus. Dazu gehören beispielsweise Ölstand, Bremsverschleiß, Verbrauch aber auch die Betriebsstunden oder das individuelle Geschwindigkeitsprofil.

Ziel ist eine ressourcenschonende und kostengünstigere Fahrzeugwartung. Unnötig häufige Wartungen werden vermieden, häufig steht der Long Life Service auch in Verbindung mit dem Einsatz besonders wartungsarmer Produkte.


Die Wahl der richtigen Werkstatt

Naheliegend ist in jedem Fall die Durchführung in der Vertragswerkstatt Ihres Vertrauens. Hier sind die genauen Wartungsanforderungen des Herstellers genau bekannt. Allerdings: es muss nicht die Vertragswerkstatt sein. Die Wartungsleistungen können auch von einer beliebigen freien Werkstatt durchgeführt werden. Wichtig ist dabei, dass die genauen Arbeiten nach Vorgaben des Herstellers erfolgen und im Scheckheft genau dokumentiert werden. Theoretisch können kleinere Wartungsarbeiten sogar komplett selbst durchgeführt werden, z.B. Ölwechsel, Einfettung von Schlössern oder Tauschen von Filtern. Hier ist allerdings spezielles Know-How sowie handwerkliches Geschick gefragt. Auch die Dokumentation ist deutlich schwieriger. Meist wird daher von einer Selbstdurchführung, besonders bei Firmenwagen, abgeraten.

Beim späteren Verkauf des Fahrzeuges ist es häufig ein Manko, wenn die Fahrzeugwartung nicht von einem offiziellen Servicepartner durchgeführt wurde. Dabei gilt die Faustregel: Je wertvoller das Fahrzeug, desto mehr Wertverlust droht.

Die Dokumentation der Fahrzeugwartung

Um die durchgeführten Wartungen präzise und sicher nachweisen zu können, ist eine genaue & lückenlose Dokumentation der durchgeführten Arbeiten unerlässlich. Wichtig ist dabei, dass alle durchgeführten Prüfungen einzeln mit Prüfungsergebnis aufgelistet werden. Daneben muss festgehalten werden, wann genau und von wem die Wartung durchgeführt wurde.

Wer ist für die Dokumentation verantwortlich?

Bei betrieblich genutzten Fahrzeugen ist immer der Fuhrparkmanager für die Sicherheit des Fahrzeugbestandes verantwortlich. Je nach Betriebsgröße kann es daher einen erheblichen Aufwand darstellen, die Kontrolle über die regelmäßige Fahrzeugwartung zu behalten. Die

Was kann passieren, wenn die Dokumentation fehlt?

Ein fehlender Nachweis für durchgeführte Fahrzeugwartungen führt in aller erster Linie zu einer Erhöhung des Haftungsrisikos. Bei eventuellen Schäden durch Verschleiß oder Unfälle wird von der Versicherung zuerst ein Nachweis über die durchgeführten Wartungen verlangt. Wenn diese nicht nachgewiesen werden können, wird eine Übernahme des Schadens durch die Versicherung unwahrscheinlicher. Zudem dient die Dokumentation auch als rechtliche Absicherung des Verantwortlichen bei Unfällen.

Welche Vorteile bringt es, eine Software für die Fahrzeugwartung zu nutzen?

Wie beschrieben kann der Aufwand zur Nachhaltung der Wartungen je nach Größe des Fahrzeugbestandes extrem hoch sein. Moderne Softwareangebote können helfen, dabei den Überblick nicht zu verlieren. Alle Fahrzeugdaten werden zentral an einem Ort gespeichert, anstehende Wartungen automatisch angekündigt und Dokumentationen sicher und einfach zugänglich aufbewahrt.

Was bedeutet Scheckheftgeprüft?

Im Scheckheft werden die durchgeführten Wartungen von der Werkstatt dokumentiert und die genauen Arbeiten festgehalten. So haben Sie einen klaren Nachweis für Garantieleistungen oder den eventuellen späteren Verkauf des Fahrzeuges. Nicht umsonst gilt das Prädikat ‚Scheckheft-gepflegt‘ als allgemeine Bezeichnung für einen guten Zustand eines Fahrzeuges.

Sonderfall Elektrofahrzeug

Bei Elektrofahrzeugen ist vor allem der Motor deutlich weniger komplex aufgebaut. Auch fehlen viele Teile eines herkömmlichen Verbrenners (Keilriemen, Zündkerzen, Ölfilter, Auspuff, Kupplung), die bei einer Fahrzeugwartung regelmäßig geprüft und bei Bedarf ausgetauscht werden müssen. Dennoch müssen auch bei einem Elektrofahrzeug bestimmte Verschleißteile regelmäßig gewartet und kontrolliert werden.

Generell gilt jedoch, dass die Wartungsintervalle deutlich größer ausfallen können, da das Material im Vergleich zu einem Verbrennermotor deutlich besser geschont wird. Beispiel Bremsen: Durch das regenerative Bremsen bei Elektrofahrzeugen wird Material geschont, was zu einer deutlich langsameren Abnutzung führt. Auch bei der Batterie als Herzstück eines Elektrofahrzeuges gelten relativ lange Wartungsintervalle. Sie verfügt zudem meist über eine mehrjährige Herstellergarantie. Eine regelmäßige Überprüfung ist aber auf jeden Fall trotzdem sinnvoll und in der Inspektion immer enthalten.

Fahrzeugbereiche wie die Reifen, das Fahrwerk oder die Lenkung unterliegen einer ähnlichen Abnutzung wie bei einem Verbrenner.

Insgesamt gilt: Regelmäßige Wartungsintervalle sind auch bei einem Elektrofahrzeug notwendig. Auch hier gibt es ähnlich zum Verbrenner genaue Herstellerangaben. In der Regel ist aber mit niedrigeren Wartungskosten zu rechnen.

Die Kosten der Fahrzeugwartung

Der Nutzen einer regelmäßigen Fahrzeugwartung wurde in diesem Artikel bereits ausführlich dargestellt. Dem stehen aber natürlich Kosten für Material und Arbeitszeit entgegen. Diese fallen je nach Modell, Fahrweise und Wartungsumfang sehr unterschiedlich aus. Es ist daher meistens sinnvoll, sich vor Ort einen Kostenvoranschlag erstellen zu lassen. Als genereller Richtwert ist bei kleinen Wartungen mit bis ca. 250€ und bei größeren Fahrzeugwartungen mit Kosten von bis zu 1000€ zu rechnen. Diesen Kosten stehen Betriebssicherheit, Langlebigkeit, Schadensvorsorge und eine bessere Werterhaltung des Fahrzeuges gegenüber.

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